Zwischen Alpenschneehühnern und Gämsen
Ich war zusammen mit meiner Freundin, welche mich auf meinen Entdeckungsreisen schon oft begleitet hat, zu Besuch bei den Alpenschneehühnern.
Dass ich mich zusammen mit meiner Partnerin
ins Abenteuer stürzen kann, sehe ich nicht als selbstverständlich an. Denn
welche Frau (ACHTUNG VORURTEIL) möchte schon bei Wind, Kälte, Nässe und
allgemein durchzogenem Wetter draussen sein und den wilden Tieren
auflauern?!
Genau (!) - meine, und das
schätze ich sehr! :-)
So, nun aber zum inhaltlichen Teil, den
Alpenschneehühnern.
Sie gehören sozusagen, zu meinen Lieblingsmotiven.
Die perfekt an ihre Umgebung getarnten Hühnervögel
aufzusuchen, bezeichne ich durchaus als schwierig. So liefen wir den Grat
entlang, um Ausschau nach den Hühnern zu halten.
Immer wieder peitschte uns der kalte Wind um die Ohren und
vom prasselnden Regen blieben wir auch nicht verschont. Doch Wetterbesserung
war in Sicht.
Die Alpenschneehühner sind stets in kargen
Landschaften über der Baumgrenze, also ca. ab
1‘800 m ü. M,
welche fels- und geröllartig erscheinen und mit wenig Vegetation bestückt sind,
zu finden. Der Lebensraum dieser Tiere zeichnet sich durch trockene
Gebirgsrasen, bedeckt mit Zwergstrauchheiden aus, jedoch zählen im Winter
schneebedeckte Täler dazu.
Als der Regen nicht mehr ganz so stark vom
Himmel fiel, entdeckte ich, nicht allzu weit von uns entfernt, zwei
Alpenschneehühner. Schnell duckten wir uns, damit keine weitere Störung von uns
ausging. Wie üblich, waren die Hühnervögel am Rande einer Felsformation zu
finden.
Die perfekte Tarnung, machte ihrem Namen alle Ehre.
Für ein nicht geschultes Auge, sind die Hühner praktisch
unsichtbar.
Die Schneehühner zogen ein wenig später weiter
in Richtung der trockenen Gebirgsrasen.
Wir folgten ihnen natürlich mit dem nötigen Abstand und zu
meinem Erstaunen, fand ich in der kargen und öden Landschaft 5 kleine Küken,
welche nicht von der Seite der Mutter wichen. Die Küken der Alpenschneehühner
sind sogenannte Nestflüchter und marschieren gleich nach dem Schlüpfen mit der
Mutter zusammen auf Insektenjagd. Die Küken sind nach etwa zwei Wochen
flugfähig und können schon erste kurze Distanzen zurücklegen.
Da ich die Alpenschneehühner und ihre Küken nicht länger bei ihrem alltäglichen Stöbern nach Nahrung „stören“ wollte, machte ich kehrt und wir assen zu zweit gemütlich in der alpinen Bergwelt unser Tagesmahl. :-)
Während wir unsere Köstlichkeiten genossen, tauchte von weitem eine Gams auf. Natürlich legte ich mein Essen auf die Seite und machte sogleich Aufnahmen, welche das wild lebende Tier in seinem natürlichen Lebensraum zeigen. Solche Aufnahmen faszinieren mich!
Während des fotografischen Techtelmechtels mit
der Gämse, flatterte ein Alpenschneehuhn an mir und meiner Kamera vorbei.
Wahrscheinlich wurde sie von der Gams aufgeschreckt.
Nach einiger Zeit liess ich das Gamswild weiterziehen und gleichzeitig zogen wir uns in die Berghütte zurück, da heftiger Regen zu erwarten war.
In der Berghütte angekommen, machten wir es uns gemütlich und lauschten dem vorbeiziehendem Wind und dem kräftig prasselndem Regen zu.
Gut erholt, verliessen wir noch vor Sonnenaufgang die Hütte.
Während sich einzelne Lichtstrahlen ihren weg bannten, zog
von der Ostseite (überprüfen) eine dichte Wolken- und Nebelformation auf. Und
plötzlich war alles weiss!
Durch den Sonnenaufgang gekitzelt, schimmerte der Nebel
orange leuchtend.
Es herrschte eine magische Stimmung, während dem sich das
Alpenschneehuhn der Lichtspielerei hingab.
Schön waren die Tage. Eindrucksvoll war die Stimmung. Einzigartig der Moment.